Januar 2019: Angebotsmodifikationen im Stadtbusverkehr Coburg

Der Stadtbus im oberfränkischen Coburg (41.300 Einwohner) gehört mit rund 4,6 Millionen Fahrgästen im Jahr in Deutschland zu den erfolgreichsten Stadtverkehren in Städten dieser Größenordnung.

Mathias Schmechtig NahverkehrsConsult hatte 2015 bis 2017 den Stadtbusverkehr im Auftrag des kommunalen Verkehrsunternehmens SÜC Aquaria und Bus GmbH umfassend untersucht. Als Planungsgrundlage erfolgte eine Bewertung der Nachfragesituation. Dabei konnte festgestellt werden, dass im Vergleich zu 2001 in Coburg die innenstadtorientierte Fahrgastnachfrage im Stadtbus signifikant gesunken und die Nachfrage in Richtung der peripheren Büro-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandorte merklich angestiegen ist. Auffällig ist auch, dass die jungen Erwachsenen häufiger Bus fahren, die Frauen in den mittleren Altersgruppen und die Senioren dagegen wesentlich seltener den Bus nutzen.

Ergebnis der Ist-Bewertung war, dass sich in Coburg die Nachfrageströme und –verflechtungen teilweise geändert haben, das Busnetz aber grundsätzlich zur Nachfrageverteilung passt. Ein ausgeprägter Überplanungsbedarf im Gesamtnetz war aus Gutachtersicht nicht erkennbar. Zielführend erschienen teilräumliche Anpassungen im Netz und in der Fahrplangestaltung.

Für die politische Meinungsbildung wurden 2016 als nächster Schritt drei „Strategische Zielvarianten“ erarbeitet. Nach längerer Diskussion hatte der Stadtrat im Juni 2017 die Variante B als Grundlagen für die zukünftige Ausgestaltung des Stadtbussystems und die beabsichtigte Direktvergabe beschlossen. Die Variante B sieht vor, dass das Stadtbussystem in der bisherigen Qualität gesichert und eine punktuelle Weiterentwicklung in Ausrichtung auf städtebauliche Entwicklungen erfolgt.

Zum Jahresbeginn 2019 wurde von der SÜC nunmehr das neue Liniennetz eingeführt. Wesentliche Änderungen sind:

  • zusätzlicher, tagesdurchgängiger 30-Minuten-Takt auf einer Linie,
  • Einrichtung einer zusätzlichen Linie zur Anbindung eines Stadtentwicklungsgebietes,
  • Veränderungen in der Linienführung zur verbesserten Anbindung der Hochschule und zur Schaffung von neuen Querbeziehungen,
  • Verlängerung der Betriebszeiten im 30-Minuten-Takt am Samstag.

Wir wünschen dem neuen Liniennetz viel Erfolg!